Führung 4.0
Führung 4.0 – Führung in Veränderung
„Panta rhei“ – alles fließt (Heraklit zugeschrieben). Die Digitalisierung verändert die Wertschöpfungsketten und die Geschäftsmodelle. Was bleibt ist der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Hoffnungen und Ängsten. Und Menschen suchen nach Orientierung und Halt, nach Zielen und nach Sinn. Und deshalb wird es auch Führung weiterhin geben, sie wird weiterhin benötigt, denn Führungsaufgabe ist u. a. gerade die Befriedigung dieser dem Menschen und damit auch Mitarbeiter ureigensten Bedürfnisse. Allerdings im Sinne der Organisation immer zielorientiert.
Der „moderne“ Mitarbeiter ist ganz überwiegend Wissensarbeiter und nicht ausführender Erfüllungsgehilfe. Er arbeitet kooperativ, häufig teamorientiert, mit anderen zusammen. Er ist Spezialist seiner Aufgabe und seines Tätigkeitsgebietes. Führung 4.0 erkennt dieses an und trägt dem Rechnung. Moderne Führung geschieht auf Augenhöhe, der Mitarbeiter wird als Lösungspartner anerkannt, die Zeiten des untergeordneten Befehlsempfängers sind endgültig vorbei.
Die Führungserfolge in Führung 4.0 werden durch Prozess- und Methodenkompetenz, integrative Kompetenz, sozial-kommunikative Kompetenz und Selbstkompetenz erreicht. Fachliche Kompetenzen der Führungskraft treten in den Hintergrund. Häufig ist der Mitarbeiter Spezialist und kennst sich besser aus und hat tieferes Fachwissen als sein Chef oder die Chefin.
Führung 4.0 – Erfolgskompetenzen | |
Prozess- und Methodenkompetenz | integrative Kompetenz |
sozial-kommunikative Kompetenz | Selbstkompetenz |
Abbildung 1: Schlüsselkompetenzen · Führungskompetenzen · Managementkompetenzen
Die genannten Führungserfolgskompetenzen sind Schlüsselkompetenzen (Soft Skills). Da sie erfolgsbestimmend sind, sind sie im Interesse des Unternehmens zu professionalisieren. Dies gilt auch für jede andere, einem Ziel verpflichteten Organisation. Führung muss ausgebildet werden und Führungskräfte sind als Spezialisten für Führung anzuerkennen und regelmäßig weiterzubilden und zu trainieren. So wie andere Fachspezialisten eben auch.
Führung 4.0 bedeutet also mehr denn je professionelle Führung von gut ausgebildeten Führungskräften.
Führung im Zeitalter der Digitalisierung und umwerfender Veränderungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeldes stellt damit zum Teil andere, insbesondere aufgrund der oben genannten notwendigen Kompetenzen weitaus höhere Anforderungen an Führungskräfte, als in der Vergangenheit. Führung hat bereits jetzt viel Einfluss darauf, ob Mitarbeiter und Teams ihr volles Potenzial abrufen können oder wollen. „Gute“ Führung fördert Innovationsfähigkeit, Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft/Motivation. Damit hat Führung einen gewichtigen Anteil an der Generierung von Wettbewerbsvorteilen, einen gewichtigen Anteil an der Ertrags- und Liquiditätssicherung.
Führung ist einer der zentralen Entwicklungsfaktoren für Unternehmen und auch anderer Organisationen. Die Unterschätzung oder Missachtung von zielgerichteter zeitgemäßer Führung (Führung 4.0) gefährdet alle Arten von Organisationen. Ob Profit- oder Non-Profit-Organisation ist dabei egal.
„Wer seiner Führungsrolle gerecht werden will, muss genug Vernunft besitzen, um die Aufgabe den richtigen Leuten zu übertragen, und genug Selbstdisziplin, um ihnen nicht ins Handwerk zu pfuschen.“
Theodor Roosevelt